Innovationstag für die Branche der Kurier-, Express- und Postdienste (iKEP)

Die meisten Menschen haben mit dieser Branche zu tun, denn diese kommt zu den Menschen nach Hause. Glücklicherweise ist aber nicht vom Gerichtsvollzieher oder dem aufdringlichen Vertreter die Rede, sondern von den Postdiensten. Dazu gehört die klassische Post, aber auch Kurier- und Expressdienste. Pakete und Briefe müssen schließlich ihren Weg vom Absender zum Empfänger finden. Und dafür gibt es eben die sogenannte KEP-Branche. Die hatte jetzt in Berlin ihren Innovationstag für Kurier-, Express- und Postdienste (iKEP 2014), wobei es sich streng genommen um zwei Tage Anfang Mai handelte. Man traf sich im Berliner Energieforum und besprach unterschiedliche Themen, die mit der Branche zusammenhängen. Vor allem aber auch die Auswirkungen des E-Commerce auf die Lieferfragen der Zukunft. Einen Einblick in diese zweitägige Konferenz gibt es in diesem Artikel.

Der Innovationstag der KEP-Branche 2014 in Berlin

Weder das Postwesen noch der Versandhandel sind allzu neue Erscheinungen. Beide haben schon viele Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte auf dem Buckel. Lieferungen und Handel, Boten und Nachrichten gab es auch schon in der Antike und genau wie heute haben sie auch ganz wichtige Funktionen übernommen. Für die aktuelle Branche der Kurier-, Express- und Postdienste stellen sich dennoch derzeit neue Fragen, die mit den Marktverhältnissen zu tun haben. Die wurden in den letzten zwanzig Jahren durch das Internet ordentlich durcheinander gewirbelt. Daher war auch die zentrale Frage des iKEP 2014, ob das E-Commerce-Wachstum die Branche revolutionieren wird.

Getroffen hat man sich jetzt am 5. und 6. Mai 2014 in Berlin. Genauer gesagt im dortigen Energieforum. Veranstaltet wurde der Innovationstag für die Branche der Kurier-, Express- und Postdienste 2014 vom Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste, sowie vom Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Ziel dieser Tagung war es, wissenschaftliche Erkenntnisse mit den Aufgabenfeldern der Branche zu verbinden. Vor allem aber lag auch die aktuelle Digitalisierung im Fokus, die für viel Bewegung auf dem Markt sorgt. Einerseits werden immer weniger Briefe versandt, andererseits aber steigen die Zahlen des Versandhandels. Das bedeutet gleichermaßen Chancen und Herausforderungen für die Zukunft.

Das Programm des iKEP-Innovationstages 2014

Das Programm beim Innovationstag KEPLos ging die Konferenz am Montag, dem 5. Mai. Um 12 Uhr gab es zunächst ein Vortreffen der Projektpartner unter dem Motto “Ich ersetze ein Auto”. Im Anschluss folgte ab 15 Uhr die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Kurier-Express-Post-Dienste. Zum Abend hin begann dann erst offiziell der Innovationstag. Ab 19 Uhr gab es eine Abendgala für alle Teilnehmer der Konferenz und auch für die Aussteller und Referenten. In diesem Zug gab es auch die Verleihung des FairKEP Awards, außerdem die Ehrung der Projektteilnehmer des DLR Lasten-Fahrrad-Projekts “Ich ersetze ein Auto”. Darüber hinaus wurden einige BdKEP Mitglieder geehrt und Rudolf Pfeiffer nach 25 Jahren BdKEP Dienst verabschiedet.
 
Inhaltlich zur Sache ging es dann am nächsten Tag. Nach dem Check-In am Dienstag gab es die Eröffnung durch Andreas Schumann vom Bundesverband Kurier-Express-Post-Dienste und Jan Eder, dem Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Es folgte der erste Vortrag zum Thema “Veränderung” von Stefan Schwartzkopff von Konamo – Kompetenznetzwerk Nachhaltige Mobilität. Anschließend sprachen noch Gernot Lobenberg von der Berliner Agentur für Elektromobilität und Professorin Barbara Lenz, die Institutsleiterin am Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ist. Es folgte die Auswertung von “Ich ersetze ein Auto”, das ein Projekt der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums ist. Danach wurden die Ergebnisse von Johannes Gruber, Projektleiter am DLR, präsentiert.

Die Podiumsdiskussion beim Innovationstag

Podiumsdiskussion beim InnovationstagAb 10:30 Uhr gab es eine Podiumsdiskussion, an der Vertreter von messenger Transport + Logistik, der Kurier Aktiengesellschaft, der Urban-e GmbH & Co. KG, dem Fahrrad- und Lastenradkurier Berlin sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt teilnahmen. Im Anschluss gab es den Launch des VCD Infoportals “Lasten auf die Räder!” von Wasilis von Rauch. Nach einer kurzen Kaffeepause und Ausstellergesprächen folgten dann verschiedene Themenblöcke, zu denen es sowohl Vorträge als auch Podiumsdiskussionen gab.
 
Der erste Themenblock begann am 11:45 Uhr und widmete sich dem Bereich der digitalen Geschäftsmodelle für Logistik und Mobilität. Es gab zunächst ein Impulsreferat und eine Kurzvorstellung von Logistik Startup, danach sprachen noch Stella Schieffer von bringbee, Max von Waldenfels von MyLorry und Gregoy Mackin von ParcelHome. Die weiteren Vorträge waren von Dirk Reimelt von der Daimler AG und von Veronika Söntgerath von Arrival Controll zum Thema “Zustellprognose in Echtzeit – T-Systems”. Nach einer weiteren Podiumsdiskussion folgte die Mittagspause.

Zum Nachmittag folgten zwei weitere Themenblöcke. Zuerst “Letzte Meile im Wandel – Wer ist der Kunde im E-Commerce?” und danach “Revolutioniert das E-Commerce-Wachstum die KEP-Branche?”. Im Anschluss gab es den Abschluss des Tages und noch die Gelegenheit für Networking. Parallel zum Hauptprogramm des Innovationstages gab es noch ein paar iKEP 2014 Extras. Dazu zählte ein Speed Dating, um Akteure aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu vernetzen, ebenso ein Workshop zum Thema Lastenräder und ein Logistik-Startup Parkour, um Startups kennenzulernen.

Die Branche der Kurier-, Express- und Paketdienste

Mit dieser Branche haben die meisten Menschen zu tun. Selbst wer keine Produkte online oder im Versandkatalog bestellt, dürfte ab und an Post bekommen. Damit ganz verschiedene Sachen ihren Weg zum Empfänger finden, braucht es eben die Post- und Logistikunternehmen. Vor allem in den letzten Jahren sind deren Zahlen gestiegen, da immer mehr Pakete versendet werden. Das hängt eben mit dem E-Commerce, also dem Online-Handel, zusammen. Alle möglichen Paketgrößen müssen sicher und meist auch schnell geliefert werden. Vertreten werden die entsprechenden Dienste durch den Bundesverband der Kurier-, Express- und Paketdienste.

Unterteilen kann man die Branche in kleinere Kategorien. Unter anderem die Paketdienste, die wohl jeder kennt. Da gibt es verschiedene Anbieter, ob nun DHL, UPS oder auch Hermes. Ihre Dienste sind sehr getaktet, da sie im Grunde täglich bei den hohen Paketaufkommen feste Routen fahren können. Parallel dazu gibt es aber auch die Expressdienste, die seltener und gezielter fahren, um Lieferung ganz schnell abzuschließen. Das gibt es auch in der Form des Nachtexpresses. In kleinerer Form sind auch die Kurierdienste wichtig. Diese werden oft in Städten genutzt und statt Lieferwagen wird dafür gerne das Fahrrad genommen, um flexibler sein zu können.

Fazit zum iKEP 2014 in Berlin

Es dürfte wohl vielen aufgefallen sein, dass in den letzten Jahren immer häufiger Lieferwagen auf den Straßen zu sehen sind. Gerade auch in Städten ist das keine Seltenheit, mehrere Dienste auf einmal in einer Straße zu sehen. Und natürlich bestellen auch viele Menschen immer häufiger über das Internet. Genau dieser E-Commerce wirkt sich stark auf die KEP-Branche aus, die jetzt in Berlin ihren iKEP 2014 hatte, der aber schon am 5. Mai 2014 angefangen hatte.

Das höhere Aufkommen bedeutet Chancen für die Branche der Kurier-, Express- und Postdienste, aber es stellen sich auch jede Menge Herausforderungen, was die Technik und Logistik angehen. Diese Themen machte man auf dem Innovationstag zum zentralen Anliegen und besprach sie durch verschiedene Vorträge oder Podiumsdiskussionen. Dieses Treffen war auch eine Chance zur Vernetzung der Wirtschaft mit der Wissenschaft und der Politik, um Zukunftsfragen gezielt beantworten zu können.

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